…und wie klingt dein Job?

Sounds bestimmen unseren Alltag. Die bekannten Geräusche zuhause, das Summen des Kühlschranks, das Ticken der Wanduhr und das Plätschern der Dusche nehmen wir kaum noch wahr, obwohl sie uns täglich umgeben. Wir empfinden manche Stimmen als besonders sympathisch und erkennen das Auto des Nachbarn. Wir können Vogelgezwitscher von Hundegebell unterscheiden und lernen irgendwann, dass lautes Klatschen positiver Zuspruch ist, wir es aber zwischen den Sätzen einer Sinfonie besser unterlassen sollten. 

Irgendwann sind wir erwachsen geworden und der Job gibt den Takt vor. Wir hören Arbeit als Stimmengewirr der Kollegen. Als Klingeln des Weckers am Morgen. Als das Rattern der S-Bahn auf dem Weg ins Büro. Wir sprechen davon, wie Organisationen „ticken“ und ob jemand „den Schlag (noch nicht) gehört“ hat. Für mich steckt hinter sound noch mehr: der Rhythmus der Arbeitswelt, die uns jeweils prägt und somit unseren eigenen Takt und unsere Selbststeuerung beeinflusst. Das kann die Planungsphase im Unternehmen sein; das Schuljahr und das Warten auf die großen Ferien, die nächste Buchmesse und die Öffnungszeit im Café.

sound of work ist ein Projekt, das verschiedene Ideen zusammenführt, über die ich seit längerem nachdenke, und greift bewusst Takt und Rhythmus als Metapher für die Arbeitswelt auf. Dazu gehören zum einen die rasanten Veränderungen der letzten Jahre in vielen Jobs, die zu einem enormen Gewinn an Freiheiten und Gestaltungsspielräumen geführt und in Unternehmen den Weg frei gemacht haben für neue Modelle von Arbeitszeit und professionellem Verständnis.  Gleichzeitig verdichtet sich Arbeit in einem nicht vorhergesehenen Maß, was viele Arbeitnehmer, egal ob selbständig oder angestellt, oftmals an die Grenze der Überforderung treibt. Der wachsende Bedarf nach immer mehr Systemen, die uns helfen, uns im eigenen System zurecht zu finden, und der Boom der entsprechenden Ratgeberliteratur spricht für sich. Was dies mit uns und unseren Leben und unserem eigenen, ganz persönlichen Rhythmus macht, finde ich eine spannende Frage.

Ich starte sound of work als einen Spaziergang und freue mich schon jetzt auf die Gespräche mit all denjenigen, die schon zugesagt haben, mir von ihrem persönlichen sound of work zu erzählen. Mal sehen, ob daraus eine Choreographie wird. Ideen? Anregungen? Gerne. Nicht überzeugt? Alles klar. Vielleicht treffen wir uns mal woanders! Auch darauf freue ich mich!

Eure Monika Danner

soundofwork im Juni 2018